Überstunden musste jeder schon einmal einlegen. Wenn diese jedoch zu viel werden, fühlen Sie sich permanent gestresst und Sie riskieren die Qualität Ihrer Arbeit, Ihre Produktivität und natürlich auch Ihre Gesundheit. Als Unternehmer müssen Sie sehr viel Zeit und Herzblut für Ihr Unternehmen investieren und das jeden Tag. Eine 60-Sunden-Woche ist hierbei keine Seltenheit und bringt Ihre Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht. Jetzt stellen Sie sich sicher die Frage, was Sie dagegen tun können und die Antwort ist eigentlich relativ einfach: Yoga!
Ist Yoga ein Allheilmittel?
Die Antwort ist natürlich nein, aber Yoga hilft Ihnen dabei zu lernen, wie Sie Ihre Spannung in Entspannung und Ihre Unruhe in Ruhe umwandeln können. Doch woran liegt es, dass die meisten Menschen sich währenddessen und danach zu viel besser fühlen?
Sie verbinden mit dem Wort Yoga sicherlich eine komische Körperhaltung und tiefe Meditation und damit haben Sie teilweise auch recht, denn beim Yoga geht es um innere Balance, Ruhe, körperliche Gesundheit und Konzentration. Genau das sind die Faktoren, die bei den meisten ein Verlangen nach mehr Entspannung, weniger Druck, mehr Zeit für sich selbst und mehr Work-Life-Balance auslösen. Es gibt vier gute Gründe, Yoga zu praktizieren:
- Sie lernen, sich selbst wahrzunehmen.
- Sie finden die Verbindung zu Ihrer Atmung und lernen, dadurch zu entspannen.
- Sie können während der Übungen im Augenblick versinken und werden dadurch präsenter und lernen, sich zu konzentrieren.
- Sie werden erfahren, dass sich jede Bewegung aus der Atmung entfaltet. Die Atmung bringt Ihnen innere Ruhe und gibt Ihnen den Rhythmus.
Das bewirkt Yoga auf Ihre Gesundheit
Das Geheimnis von Yoga ist die Verbindung von sinnvoller, achtsamer Bewegung und bewusster Atmung. Dieser Prozess wirkt sich auf das Faszien Bindegewebe, periphere Nervensystem und besonders auf das vegetative Nervensystem aus.
Das vegetative Nervensystem steuert zusammen mit den Hormonen die gesamten inneren Prozesse im Körper. Dieser Teil ist für das Gleichgewicht, zwischen dem nach Außen gerichtet sein und Aktivität sowie nach innen gerichtet sein und Verdauung und Ruhe verantwortlich.
Vor allem im Geschäftsleben geht es viel darum, wie Sie sich nach außen hin geben, sodass das vegetative Nervensystem seine Arbeit nicht mehr so effektiv ausüben kann. Ihr Körper pendelt sich auf den andauernden Stress ein und fällt aus seinem Ruhe-Aktivitäten-Rhythmus. Dadurch verschiebt sich Ihre Balance zugunsten der Aktivität und Ihre Entspannungsfähigkeit, Schlafqualität und Ruhezeiten gehen zurück.
Yoga zur Entspannung, Angstreduktion und Stressabbau
Wenn Sie regelmäßig Yogaübungen ausführen und bewusst Atmen, schüttet Ihr Gehirn den Botenstoff Gamma-Aminobuttersäure (GABA) aus. Außerdem nehmen Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ab. GABA bewirkt, dass sich Ihre Muskeln entspannen und vermindert Panik- und Angstgefühle, Spannung und Stress. Yoga stimuliert zusätzlich den Parasympathikus oder Nervus vagus, der Entspannung, Beruhigung, Verarbeitung und Verdauung anregt.
Benzodiazepine, die in Beruhigungsmitteln enthalten sind, haben eine ähnlich Wirkung auf unseren Körper. Somit unterstützen Meditation (Dhyana), Bewegung mit Haltung in Stille (Asana) und Yoga mir Atemübungen (Pranayama) Ihren Körper bei der produktion seines eigenen Beruhigungsmittels und zwar komplett ohne Nebenwirkungen.
4 Anti-Stress-Yoga-Übungen
Die folgenden 4 Übungen können Sie überall ausüben, auch wenn Sie im Urlaub oder auf Geschäftsreise sind. Sie helfen gegen die typischen Stress-Symptome und wirken sofort.
- Bei akutem Stress
Wenn Sie Stresshormone loswerden möchten, benötigen Sie den „Stuhl-Flow“. Sie können diese Übung immer dann machen, wenn Ihnen alles über den Kopf wächst. Am besten gehen Sie an die frische Luft oder stellen sich an ein offenes Fenster.
- Stellen Sie sich aufrecht hin, sodass die Füße sich berühren.
- Strecken Sie einatmend Ihre Arme nach oben.
- Beugen Sie ausatmend Ihre Knie, als wenn Sie sich auf einen Stuhl setzten möchten.
- Ziehen Sie dabei den Bauchnabel nach innen.
- Halten Sie diese Stellung drei entspannte und tiefe Atemzüge.
- Strecken Sie einatmend Ihre Beine, bringen Sie die Hände in Gebetshaltung vor Ihr Herz und gehen Sie auf Zehenspitzen.
- Halten Sie diese Stellung drei Atemzüge.
- Gehen Sie ausatmend wieder zurück in die Stuhlhaltung.
- Wiederholen Sie diesen Ablauf 10-mal.
- Bei Rückenschmerzen
Wenn Sie andauernd unter Leistungsdruck stehen, verspannt sich Ihr Rücken. Die dauerhafte Anspannung führt zu Schmerzen und es entsteht ein Teufelskreis. Ihre verspannten Rückenmuskeln benötigen Bewegung. Benutzen Sie dafür die „Dynamische Dehnung“.
- Setzen Sie sich auf einen Stuhl und spreizen Sie Ihre gestreckten Beine so weit wie möglich auseinander.
- Ihre Zehen Zeigen nach oben und Ihre Fersen drücken in den Boden.
- Spannen Sie Ihre Muskulatur der Beine an. Öffnen Sie Ihre Arme auf Höhe der Schultern zur Seite, Ihre Handflächen zeigen nach vorne.
- Drehen Sie beim Ausatmen Ihren Oberkörper mit den ausgestreckten Armen nach rechts und drücken Sie dabei Ihre linke Hand stark gegen die Außenseite Ihres rechten Fußes oder Ihrer rechten Wade.
- Halten Sie anschließend Ihre Arme in einer schrägen Linie und schauen Sie nach rechts.
- Halten Sie diese Position drei Atemzüge lang und wechseln Sie auf die andere Seite.
- Wiederholen Sie die Übung 5-mal und entspannen Sie anschließend einen Moment.
- Bei Antriebslosigkeit
Wenn Ihnen die nötige Energie fehlt und Sie sich nur noch zurückziehen möchten, hilft Ihnen das „Einfache Rückenbeugen“. Durch diese Übung kommt Ihre Lebensenergie zurück und am besten führen Sie diese morgens aus.
- Gehen Sie auf die Knie und stellen Sie diese und Ihre Zehen hüftbreit auf. Platzieren Sie Ihre Hände auf den unteren Rücken.
- Richten Sie Ihren Rücken einatmend gerade auf und ziehen Sie ausatmend Ihren Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule.
- Heben Sie beim Einatmen Ihre Brust nach oben, ziehen Sie Ihre Schultern und Arme nach hinten und legen Sie Ihren Kopf leicht in den Nacken. Wenn Ihnen das zu unangenehm ist, können Sie auch zur Brust schauen.
- Wenn Sie noch weiter gehen möchten, können Sie Ihre Hände vom Rücken lösen und diese auf den Fersen absetzen.
- Halten Sie fünf Atemzüge lang diese Stellung und richten Sie einatmend Ihren Oberkörper wieder auf, legen Sie Ihre Füße ab und setzen Sie sich auf Ihre Fersen.
- Halten Sie anschließend einen Moment inne.
- Bei dick machendem Stress
Wenn Sie oft Stress haben, überkommt Sie sicherlich oft Heißhunger. Mit dem „Krieger-1-Flow“ verstärken Sie Ihre fettverbrennenden Muskeln.
- Stellen Sie sich aufrecht hin und lassen Sie Ihre Füße sich berühren.
- Machen Sie mit Ihrem linken Fuß einen großen Schritt zurück und heben Sie Ihre Arme über die Seite nach oben.
- Beugen Sie Ihr rechtes Knie so tief, wie Sie können. Achten Sie darauf, dass Ihr linkes Beis gestreckt bleibt.
- Richten Sie Ihr Becken parallel nach vorne aus. (Krieger 1)
- Beugen Sie anschließend beim Ausatmen das linke Knie, bis es kurz vor dem Boden ist. Senken Sie zeitgleich Ihre Arme seitlich auf Höhe der Schultern und ziehen Sie Ihren Bauchnabel nach innen.
- Strecken Sie einatmend Ihr linkes Bein und heben Ihre Arme über die Seite nach oben.
- Wiederholen Sie diesen Flow 5-mal und wechseln Sie anschließend die Seite.